12.2021 I Advent 4 - „Wann wird es Weihnachten?“ 

 

Es wird Weihnachten, wenn alle bereit sind für das Fest,

wenn sich die Menschen die Hände zur Versöhnung reichen, 

wenn der Fremde aufgenommen,

wenn einer dem anderen hilft,

das Böse zu meiden und das Gute zu tun,

dann wird es Weihnachten.

Weihnachten heißt: Die Tränen trocknen,

das, was du hast, mit den anderen zu teilen.

Jedes Mal, wenn die Not eines Unglücklichen gemildert ist,

dann wird es Weihnachten.

Jeden Tag ist Weihnachten auf der Erde,

jedes Mal, wenn einer den anderen Liebe schenkt,

wenn Herzen zufrieden und glücklich sind,

dann steigt Gott wieder vom Himmel herab und bringt das Licht.

Dann wird es Weihnachten.

(Ein Adventsgedicht aus Haiti)

Das Team der Inneren Mission wünscht allen, die uns auf diesem Wege begleiten, ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und einen zuversichtlichen Start in das neue Jahr unter dem guten Segen Gottes.

Ihr TW Wiegmann


12.2021 I Schöne Bescherung

 

Für die Innere Mission und die Caritasstelle im Lager Friedland ist es ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk: 978,66 € teilen sich beide Einrichtungen. Die Spendensumme wurde am 1. November im Gottesdienst zum 75-jährigen Bestehen des Landes Niedersachsen gesammelt. Sogar noch ein Jahr länger, seit Herbst 1945, besteht das Grenzdurchgangslager, und auch Innere Mission und Caritas sind von Anfang an mit dabei, betreuen und begleiten die ersten Schritte der Menschen, die hier ankommen.

Torsten-Wilhelm Wiegmann und Thomas Heek freuen sich über die schöne Bescherung vor dem Weihnachtsfest, die mithilft, diese wichtige Arbeit zu gestalten.


12.2021 I Advent 3  „Wie kommen Ochs´ und Esel an die Krippe?“

 
Die Menschen, die weihnachtliche Krippenszenen gestalten, sollten nicht nur phantasievoll sein, sondern auch eifrige Bibelleserinnen und -leser. Um nämlich die Zeichensprache einer Krippenszene zu verstehen, muss man weiter schauen, als nur in die sogenannte Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums. Dort ist von der „Krippe“ die Rede, in die das Neugeborene gelegt wird. 

Und genau eine solche Futterkrippe taucht nun auch beim Propheten Jesaja auf, gleich im 1. Kapitel, da heißt es: Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn, aber mein Volk Israel kennt´s nicht, spricht der HERR. Die Krippenszene der Heiligen Nacht verknüpft also die Geburt von Jesus mit dem Prophetenbuch Jesajas. Dort heißt es später sehnsuchtsvoll: Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und der Stärke.

Wir sehen: Ochs´ und Esel sind alles andere als schmückendes Beiwerk, sie gehören zur Krippe unbedingt dazu. Ochs´ und Esel erinnern an die Verheißung des Propheten Jesaja: Gott wird einen Retter schicken, der sein Volk erlöst. Ochs´ und Esel an der Krippe des Jesuskindes zeigen: Hier, in diesem kleinen Menschenkind, erfüllt Gott seine Verheißung, mit diesem Jesus schickt uns Gott seinen Geist der Weisheit und der Stärke. Auf den warten wir in diesen Tagen des Advent.

 


12.2021 I Advent 2 – „Nikolaus: Der wahre Weihnachtsmann“

 

Goldene Überraschung 
Eine alte Legende erzählt vom Heiligen Nikolaus, der damals Bischof von Myra war. Gleich nebenan lebte ein Vater mit seinen drei jugendlichen Töchtern, der wusste in seiner Armut und vom Hunger geplagt keinen anderen Ausweg, als dass er die Töchter „in die offene Sünde der Welt stoßen wollte“, das heißt, sie sollten als Huren ihr Leben fristen.

Als das der Heilige Nikolaus hörte, war er entsetzt. Doch er ging nicht hin, dem Vater eine Strafpredigt zu halten. Vielmehr schlich er heimlich in der Nacht zu seinem Haus und warf einen Goldklumpen durchs Fenster hinein. Den fand der Vater und konnte sein Glück kaum fassen. Ebenso tat Nikolaus es in der zweiten Nacht, und lief wieder unerkannt davon.

In der dritten Nacht blieb der Vater wach. Und als Nikolaus den dritten Goldklumpen durchs Fenster warf, sprang er hervor, um den Wohltäter zu stellen.

Er erkannte sogleich den Heiligen Nikolaus und wollte dem Retter auf Knien danken für seine Großzügigkeit. Doch Nikolaus wehrte ab und gebot ihm, dass er niemandem davon berichten dürfe, solange der Bischof lebte.




Vom Schenken 

Die Legende lehrt uns etwas über das Schenken. Nun mögen Sie einwenden, dass Sie leider gerade keine drei Goldklumpen dabeihaben, sonst würden Sie es dem Heiligen Nikolaus sofort nachtun. Doch ich meine, uns allen stehen ähnlich wertvolle Geschenke zur Verfügung.
Zum Beispiel der Busfahrer, der immer so griesgrämig guckt. Sie könnten ihm ein strahlendes Lächeln schenken, einfach so.
Zum Beispiel die verzankte Hausgemeinschaft der Wohnungen ringsherum. Sie könnten heimlich in jedem Briefkasten einen Postkartenengel mit guten Adventswünschen versenken.
Zum Beispiel die anstrengende Freundin, bei der Sie Sich schon eine Weile nicht gemeldet haben. Sie könnten statt zur TV-Fernbedienung zum Telefonhörer greifen und Zeit verschenken.

 

Drei von vielen Goldklumpen, die wir verschenken können; ich glaube, die Welt würde sich ändern. Noch dazu macht solches Schenken auch den Schenkenden gute Laune. Und die hat Verheißung, denn, so sagt es die Bibel (2. Korinther 9, 7): Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. 


12.2021 I „Apfelbäumchen pflanzen“

 

Martin Luther täte es sogar im Angesicht des Weltuntergangs, der Verein „Friedlandgarten e.V.“ trotzt damit den Finanzierungssorgen und der dunklen Jahreszeit: Wer ein Apfelbäumchen pflanzt, setzt ein Zeichen der Hoffnung. 

Und der Korbiniansapfel, der am 4. Dezember im Friedlandgarten gepflanzt wurde, ist noch dazu eine besondere Sorte. Benannt ist er nach dem bayerischen Pfarrer Korbinian Aigner, der während seiner Gefangenschaft im Konzentrationslager Dachau Äpfel gezüchtet hat. So erinnert die Geschichte dieses Apfels an Mut und Widerstandskraft und setzt zugleich ein Zeichen für Weltoffenheit und ein friedliches Miteinander, ganz so, wie es auch der Friedlandgarten tut.


11.2021 I Advent 1  „Spekulatius: Der Kirchen-Keks?“

 

Geschmack:

Kekse sind süß. Spekulatius ist anders. Zum Mürbteig und zum Zucker gesellt sich Gewürznelke, Kardamom, Zimt, eine ganz eigene Geschmackskomposition. Zugegeben, das ist gar nicht meine Lieblingsleckerei, aber ganz eindeutig gilt: dieser Geschmack ist die Verheißung von Weihnachten.

Geschichte:

Der spezielle Geschmack hat eine spezielle Geschichte. Vermutlich liegen die Wurzeln des Spekulatius in der Kirche, genauer: im Kloster. Dort wurde im Mittelalter ja nicht nur Bier gebraut, sondern auch lecker gebacken. Und für die Bußzeiten, die Wochen vor Ostern und vor Weihnachten, gab es auch ein besonderes Gebäck, haltbar gemacht durch Gewürze, die damals so wertvoll waren, dass sie in Gold aufgewogen wurden. Aus dieser kirchlichen Klostertradition verbreitete sich der Spekulatius in ganz Europa und darüber hinaus. Mittlerweile gibt es ihn das ganze Jahr zu kaufen, aber richtig schmeckt er, wie früher, erst im Advent.

Jetzt haben wir eine Ahnung, woher der besondere Würzkeks stammt; wie aber kommt er zu seinem Namen? Im Spekulatius steckt das Spekulieren. Wer heute spekuliert, der spielt mit Geld an der Börse, wörtlich übersetzt heißt speculare „Umherschauen“. Spekulator ist also „der Umherschauende, der Umsichtige, der Behüter“. Und eben das ist der Beiname des heiligen Nikolaus, dessen Gedenktag wir bald, am 6. Dezember, begehen. Nikolaus war ein Spekulator, ein umsichtiger Behüter seiner Gemeinde.

Gemeinschaft:

Warum aber wird der Spekulatius nun zum Thema einer Andacht? Ganz einfach: Er verbindet Geschmack, Geschichte und Gemeinschaft. Wir Kinder Gottes feiern den Advent als die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten. Wir genießen den besonderen Geschmack von Spekulatius, von Zucker, Zimt und Nelken. Mit diesem Geschmack auf der Zunge erinnern wir uns an die Geschichte und den Namen. Und indem wir das auch tun, was der Name sagt, nämlich spekulieren, uns umsehen, da entdecken wir Nachbarinnen, Freunde, vertraute Gesichter und noch unbekannte. Spekulatius essen ist eine Gemeinschaftserfahrung, die uns miteinander verbindet. Von dieser Gemeinschaft, auch auf Abstand und mit Maske, können wir jede Menge gebrauchen in diesen Adventstagen 2021.

 


11.2021 I Advent, Advent …

 

… ein Lichtlein brennt. Viele Lichter haben wir entzündet im vergangenen Jahr, nach unseren Kräften versucht, die Dunkelheit zu erhellen, den Menschen im Grenzdurchganglager einen guten Start zu ermöglichen.

Davon erzählt unser Adventsbrief, mit dem wir zugleich um Ihre Unterstützung bitten, um Ihre Gebete und guten Wünsche, um Ihre Spende, wenn Sie etwas in unsere Arbeit investieren wollen.

Einen gesegneten Advent wünsche ich Ihnen im Namen des Teams der Inneren Mission,

Ihr TW Wiegmann

» Hier können Sie den Brief herunterladen.
Spendenbrief2021.pdf
Adobe Acrobat Dokument 363.1 KB

11.2021 I Happy Birthday, Niedersachsen!

 

Am 1. November wurde in Hannover gefeiert: Ministerpräsident Stephan Weil hatte über 2000 Gäste ins Congress Centrum eingeladen, dort wurde mit einem Festakt das 75-jährige Bestehen des Landes gewürdigt. Der Glückwunsch in englischer Sprache war bewusst gewählt: Weil erinnerte daran, dass sich die Entstehung des Landes einem Beschluss der damaligen britischen Besatzungsmacht verdankt. Und auch wenn sich nicht alle gleich mit dem neuen Bundesland anfreunden wollten, so Weil, sei die Geschichte Niedersachsens doch eine Erfolgsgeschichte, die heute mit Dankbarkeit und Stolz erfülle.

Der Festrede folgte ein orchesteruntermalter Bilderrückblick zu besonderen Orten und Momenten der letzten 75 Jahre. Und das erste Bild zeigte – na klar! – eine Szene aus dem Grenzdurchgangslager Friedland, wo gerade Menschen ankommen und von einem Hinweisschild mit der Aufschrift „Ev. Hilfswerk“ auf den Weg gewiesen werden. Wir haben gern mitgefeiert, zumal es für uns ja schon der 76. Geburtstag war.


10.2021 I Baum-Stark

 

Der Herbst ist nass, grau und regnerisch in diesen Tagen. Auch die Bäume ändern ihr  Aussehen: Sie verlieren ihr Blätterkleid, kahl und schroff ragen sie nun in den Himmel.

Doch die Blätter verschwinden nicht einfach, zuerst färben sie den Herbst bunt, Gelb und Ocker, Rot und Braun. Und wenn sie dann gefallen sind, zeigt sich erst die ganze Stärke und knorrige Form des Stammes und der Äste.

Einen solchen knorrig dicken Baum mögen Maryam, Mustaba, Soroush, Zahra und die anderen vor Augen gehabt haben, als sie bei uns im Kinderhaus ihren eigenen Baum bastelten und ans Fenster klebten. Jetzt begutachten sie staunend und stolz ihr Werk, und schon ist der Herbst etwas weniger grau und trüb.


09.2021 | „Zukunft braucht Vergangenheit“

 

Am vergangenen Sonntag, 5. September 2021, legte eine Delegation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland zum Gedenken an den 28. August 1941 Kränze an der Friedlandglocke und am Heimkehrermahnmal nieder, und namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Verbänden waren dabei.

Der 28. August 1941 war der Tag des sogenannten Deportationsbeschlusses Stalins. Als Reaktion auf den Überfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni desselben Jahres standen plötzlich alle Deutschstämmigen unter dem Generalverdacht des Verrats und der Kollaboration. So beschloss der oberste Sowjet, sie alle aus den bisherigen Siedlungsgebieten in neue Zwangssiedlungen jenseits des Ural zu deportieren. Viele starben an den Strapazen der Deportation, noch viel mehr an den Folgen der Zwangsarbeit.

So war in diesem Jahr, zum 80. Jahrestag, auch das Gedenken in Friedland ein besonderes: Niedersachsens Innenminister, Boris Pistorius sprach ebenso wie Prof. Dr. Bernd Fabritius, der Beauftragte der Bundesregierung für Vertriebene. Auch zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen aus der Landes- und Kommunalpolitik nahmen mit den Mitgliedern der Landsmannschaft und den Mitarbeitenden der Einrichtungen im Lager Friedland am Gedenken teil. Sie alle stellten sich gemeinsam hinter das Motto: „Zukunft braucht Vergangenheit“ und betonten die Bedeutung des gemeinschaftlichen Erinnerns, weil erst dies auch für das Leid der Gegenwart sensibel macht.

Mehrere Chöre gestalteten das musikalische Programm des Treffens, das Eingangsgebet durch Lagerpastor Wiegmann und der Klang der Friedlandglocke zur Kranzniederlegung bildeten den geistlichen Rahmen.

 


09.2021 |  Aus dem Gästebuch der Lagerkapelle:

 

Wir danken der Evangelischen Kirche für die Gelegenheit zu beten.
Angekommen sind wir am 02.08.2021.

Wir wünschen allen Spätaussiedlern eine gute Integration und den Segen des Herrn.

Allen Beschäftigten der Kirche wünschen wir Frieden und Liebe.

Familie: Oleg Schtulberg | Tatjana Schtulberg | Dorothea Schtulberg | Vesna Schtulberg

GOTT SEI DANK!

 

08.2021 | „kleine Pause“: Premiere ohne Posaune

 

Natürlich hätten wir am liebsten mit Pauken und Trompeten unsere mobile Kaffeebar eröffnet, mit Musik und vor allem mit vielen Gästen von nah und fern. Doch wegen der Covid 19-Pandemie gilt für das Grenzdurchgangslager noch immer ein Besuchsverbot. 

Aber Bewohner und Mitarbeitende sind ja da. Wir haben also trotzdem angefangen, einfach die Kaffeebar ins Freie gerollt, den Schirm aufgespannt, hoffnungsvoll in die Runde geschaut – und gestaunt. Schnell sprach sich die Neuigkeit herum: An der alten Nissenhütte gibt es leckeren Kaffee! 

Und so fand sich bald eine bunte Truppe im stetigen Wechsel an der „kleinen Pause“ ein, eine Familie aus Syrien, ein Paar aus Kasachstan, Zwei von der Feuerwehr und Drei aus der Küche, Einer aus der Verwaltung, Eine von der Caritas und Zwei von der Inneren Mission. Sie alle genossen den Kaffee, die kurze Unterbrechung, den Austausch. 

Und alle sind sich einig: Die „kleine Pause“ hat einen guten Start, auch ohne Pauken, Trompeten und Posaunen.


07.2021 | Bericht von der Baustelle (4): Es geht voran!

 

Viele kleine Handgriffe haben über Wochen das große Bild der Baustelle gar nicht verändert, tatsächlich waren es die notwendigen Vorarbeiten: Leitungen wurden im neuen Fundament verlegt, Löcher wurden gebohrt, Kabelkanäle wurden gezogen; unverzichtbare Schritte, damit hinterher alles funktioniert.
Und jetzt geht es auch sichtbar mit großen Schritten voran: Stein auf Stein wächst das Haus in die Höhe.

Noch grüßt beim Blick über die Baustelle von drüben bei der St. Norbert-Kirche die Heimkehrerstatue herüber, in wenigen Tagen schon wird sie verschluckt vom neuen „Multifunktionsgebäude“ (hoffentlich findet bald jemand einen passenden Spitznamen …).

 

07.2021 | Angekommen – Vorfreude auf die „kleine Pause“

 

Standesgemäß traf die „kleine Pause“ im Lager ein: Olaf Gerling zog sie mit dem E-Bike von Göttingen nach Friedland.
Einige Wochen hatte er getüftelt und dieses Einzelstück konstruiert, um für die Innere Mission die Vision einer mobilen Kaffeebar in die Wirklichkeit umzusetzen. 

Und das ist mehr als eine Kaffeemaschine auf Rädern, auch das Zubehör muss passen (oder passend gemacht werden). Der erste Aufbau gelang dann im Handumdrehen, Silke Schäfer und Olaf Gerling freuen sich und finden, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nur Kaffee gibt es noch nicht sofort, doch Anfang August soll es soweit sein...

 


07.2021 | Museum Friedland - Netzwerke knüpfen

 

Seit den Anfängen der Museumsarbeit gibt es auch den „Arbeitskreis Museum Friedland“. Hier kommen alle zusammen, die Berührungspunkte zum Museum und untereinander haben: Verantwortliche der Kommune und des Landesministeriums, Leitungskräfte der Behörden im Grenzdurchgangslager, Delegierte der Wohlfahrtsverbände, Einrichtungen und Vereine, die hier aktiv sind. Sie begleiten die Mitarbeitenden des Museums, fragen kritisch nach und denken produktiv mit, nehmen Informationen auf und geben sie weiter. 

Deutlich wird dabei: das Museum Friedland ist kein abgeschlossenes Stück Geschichte, auf das man jetzt zurückschaut, sondern steht zugleich mitten im Leben; es spiegelt die weltweiten Flucht- und Migrationsbewegungen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart und bettet sie ein in das Hier und Heute der Gemeinde Friedland und der Region.



Seit dem 20. Juli 2021 ist Torsten-Wilhelm Wiegmann (rechts im Bild), Lagerpastor und Geschäftsführer der Inneren Mission, der Vorsitzende dieses Arbeitskreises. Zusammen mit Dr. Anna Haut, der wissenschaftlichen Leiterin des Museums (Bildmitte) und Klaus Engemann, vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (links im Bild) will er das gute Miteinander bewahren und den regen Austausch fördern.


07.2021 | Novosibirsk – Frankfurt - Friedland

 

Familie Shtark ist gut vorbereitet. Schon im Herkunftsland, im russischen Novosibirsk, nahmen die Eltern Kontakt zur Inneren Mission auf. Unsere Frau Aoul hat die ersten Schritte per Online-Konferenz begleitet, in der Quarantäneunterkunft bei Frankfurt war dann Frau Herba für die Familie da. 

Und jetzt gab es in Friedland ein „leibhaftiges“ Treffen – mit Schokowürfeln als Dankeschön.

Wir wünschen der Familie Shtark alles Gute und Gottes Segen für einen erfolgreichen Start in Deutschland.

Foto: Angekommen – Familie Shtark mit Frau Herba (Hintergrund)
im Kinderhaus in Friedland. Und – Dankeschön mit Schokowürfeln.

 


07.2021 | Bericht von der Baustelle (3)

 

Was hier auf dem Bild zwischen dem St. Norbert-Kirchturm und der Friedlandglocke noch „in den Seilen“ hängt, ist inzwischen längst montiert: Der Ausleger des Baukrans überragt nicht nur die Baustelle, sondern gleich das halbe Ostlager. 

Unter dem Kran wird fleißig gegraben, gerüttelt und betoniert, damit ein tragfähiges Fundament für das neue Multifunktionsgebäude entsteht. Und drumherum, mit dem gebotenen Sicherheitsabstand, finden sich immer wieder staunende Zaungäste ein – kein Wunder, so etwas bekommt man ja nicht alle Tage zu sehen.


06.2021 | 60 Jahre voller Mut, Geduld, Ideen, Beharrlichkeit und Gelassenheit

 

Es war ein ganz besonderes Jubiläum, das wir am 16. Juni feiern konnten: Gleich drei Frauen aus dem Team der Inneren Mission begehen 2021 ihr 20-jähriges Dienstjubiläum.
Swetlana Aoul, Irina Gerliz und Natalia Redich bekamen als Würdigung ihres großen Engagements das silberne Kronenkreuz der Diakonie überreicht.


Pastor Wiegmann dankte in der Andacht zu diesem besonderen Anlass den Dreien für Mut, Geduld und gute Ideen, Beharrlichkeit und Gelassenheit, mit denen sie die Arbeit der Inneren Mission im Lager geprägt haben. 

Und die drei Geehrten dankten auf ihre Weise, sie nahmen die Gäste mit auf eine Zeitreise durch die letzten 20 Jahre. Tasche, Schirm und Auszeichnungsrolle standen für einige der ungezählten besonderen Momente, die das Lager Friedland bietet.



Foto: Frau Aoul (mit Schirm), Frau Gerliz und Frau Redich (mit Tasche)

 

Das Team der Inneren Mission dankt Swetlana Aoul, Irina Gerliz und Natalia Redich für ihren unermüdlichen Einsatz und das tolle Miteinander – und freut sich auf die Fortsetzung: Herzlichen Glückwunsch und Gottes reichen Segen!


05.2021 | Bericht von der Baustelle (1)

 

Auf den ersten Blick bieten die Baustellen im Lager Friedland durchaus das Bild einer Trümmerlandschaft. Doch für Ortskundige zeigt dieses Foto nicht nur einen Schutthaufen, sondern zugleich eine ungewöhnliche Perspektive.
So wie jetzt kann man nämlich sonst nicht von der Heimkehrerstraße zur Lagerkapelle hinüberschauen.

Bis vor Kurzem erhob sich hier das Gebäude der Werksfeuerwehr (Haus 12). Aber auch der aktuelle Schutthaufen und die neue Perspektive sind sicher irgendwann wieder Geschichte; dann wird gebaut und bald kann die Mannschaft der Feuerwehr am alten Ort die neuen Räumlichkeiten beziehen.

05.2021 | Bericht von der Baustelle (2)

 

Haben Sie auf dem Bild links unsere Einkleidung entdeckt? Ganz in der Mitte die zwei Farbkleckse zwischen Schutthaufen und Baucontainer: Dort gibt es – Baustellenlärm hin, Coronabeschränkungen her – auch weiter verlässlich und mit der Unterstützung der Friedlandhilfe den Willkommensgruß für die Zugewanderten, die in Friedland Station machen.

Das Bild rechts zeigt den Eingang zu unserer Vorschule: Regulärer Betrieb mit Unterricht und Kinderbetreuung ist auch hier unmöglich. Doch weil die Onlineangebote zum Deutschkurs und zum Sprachlabor schon etabliert sind und gut angenommen werden, erreichen wir die Menschen auch weiterhin zuverlässig.


05.2021 | Abendmahl in der Lagerkapelle

 

Alexander war enttäuscht. „Leider ist derzeit kein Gottesdienst möglich“, musste ich ihm als Lagerpastor erklären. „Und Abendmahl?“, fragte er: „Nur für uns?“ „Das kriegen wir hin!“, habe ich spontan gesagt. 

Es war ein anderes Abendmahl als sonst, mit nur einer Handvoll Menschen und ohne Gesang, mit großem Abstand, Masken, Einmalhandschuhen und offenen Fenstern. Und doch blieb es Abendmahl, wir feierten die Gegenwart Gottes, die uns Menschen stärkt.
Liebe Olga, Katherina, Tatjana und Alexander, danke für die Gemeinschaft, Gottes Segen für den weiteren Weg in Deutschland.


04.2021 | Antrittsbesuch  

 

Thorsten Rohloff ist Pastor der St. Petri-Gemeinde in Göttingen-Weende und stellvertretender Superintendent. Seit kurzem ist er auch Vorstandsvorsitzender der Inneren Mission, dies in Vertretung der derzeit vakanten Superintendentur. Jetzt hat er bei einem ersten Besuch das Lager Friedland kennengelernt und zur Begrüßung von Torsten-Wilhelm Wiegmann die Chronik der Inneren Mission erhalten. Wichtiger aber waren die lebendigen Begegnungen mit unseren Mitarbeitenden und die eindrückliche Erfahrung: Hier wird wichtige Arbeit von engagierten Menschen mit Freude gemacht.


04.2021 | Eins, Zwei oder Drei …

 

Die meisten Menschen, die als Spätaussiedler in Friedland ankommen, sehen unsere Einkleidung ein einziges Mal. Sie holen sich ihren Willkommensgruß, mit dem die Friedlandhilfe alle unterstützt, Kleidung, Schulmaterial und mehr, dann ziehen sie, fröhlich bepackt, ihres Weges.

Milana kam dreimal. Ein erstes Mal, um ihren neuen Schulranzen abzuholen. Ein zweites Mal, um ihn umzutauschen, weil das Motiv mit dem Pferd besser passte. Und ein drittes Mal, um einen Dankesgruß zu bringen. Das freut uns sehr.

Dir, liebe Milana, und allen anderen auch: Gesegnete Tage rund um das Osterfest!


04.2021 | Mit Händen und Füßen 

 

Wie wäre es, wenn wir bei Unterricht, Beratung und Betreuung Gebärden als kommunikationsunterstützendes Mittel einsetzen würden? Könnte zum Beispiel der Tagesablauf der Kinder, das Frühstück, die Spiel-Bastelzeit, der Morgenkreis sowie Ankündigungen und das Ende von Aktivitäten, nicht nur sprachlich, sondern auch visuell verdeutlicht werden?

Aber wie viele Gebärden setzt man ein? Welche Gebärden wollen wir in Zukunft gemeinsam anwenden?

Diese und viele anderen Fragen der Teilnehmerinnen beantwortete Kelly Malottke, Referentin für ganzheitliche Kommunikation, im Seminar zum Thema „Lautsprachunterstützendes Gebärden“ am 23./24. April. Wertvollen Austausch gab es dabei zu den Themen: Grundlagen der ganzheitlichen Kommunikation, Integration und Inklusion, nonverbale Kommunikation und fünf Schritte zum Anwenden. 

Ein wichtiger Bestandteil des Seminars war zudem das praktische Üben, die Einsetzung der Gebärden beim Spielen, Singen, Betrachten und Vorlesen eines Buches.


04.2021 | Glockentöne der Klage 

 

Am 18. April stimmt unsere Friedlandglocke mit ein in einen großen Glockenchor. Es sind Töne der Trauer und der Klage, die da laut werden. 

Wir gedenken der vielen Menschen, die an den Folgen der Covid 19-Pandemie gestorben sind. Wir denken an die Angehörigen, die oft nicht einmal in Würde Abschied nehmen konnten. Wir sehen das vielfältige Leid dieser Zeit, die zerstörten Träume, die Einsamkeit, die Überforderung.

Ja, wir erkennen auch Zeichen der Hoffnung, großes Engagement, aufopferungsvolle Hilfe, ein starkes Miteinander. Doch wir vermissen Nähe und Berührung. Und die Zeit, Gott, wird lang. 

 


04.2021 | Wahrhaftig auferstanden

 (aus dem Lukas-Evangelium, Kapitel 24:)

„Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach´s und gab´s ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete.

Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Jünger versammelt und die bei ihnen waren; die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, da er das Brot brach.“

 

Herzliche Ostergrüße und Segenswünsche aus der Lagerkapelle in Friedland.


03.2021 | Frauen in Friedland: Respekt und Würde

 

Eine Sonderausstellung im Museum Friedland beleuchtet die Geschichte von Frauen, die als Bewohnerinnen oder Beschäftigte das Leben im Grenzdurchgangslager prägten. Neben der historischen kommt dabei auch die aktuelle Perspektive zum Tragen: Franka Wirth, die Leiterin unseres Frauenzentrums, berichtet im Interview über die Arbeit mit  geflüchteten Frauen, über besondere Herausforderungen, aber auch über die Grundhaltung von Respekt und Würde, in der jede Begegnung geschieht.

Sonderausstellung: Frauen in Friedland

Interview Ewa Kruppa (Museum Friedland) mit Franka Wirth

 

Hier geht es direkt zu dem Video/Youtube 14:30
► Frauen in Friedland


03.2021 | Regionalbischof Gorka verabschiedet

Als er 2017 die Innere Mission im Grenzdurchgangslager Friedland besuchte, hieß er noch „Landessuperintendent“; jetzt ist Eckard Gorka als „Regionalbischof“ verabschiedet worden. Geändert hat sich aber nur der Titel, Gorka war von 2007 bis jetzt der leitende Geistliche des Kirchensprengels Hildesheim-Göttingen, in dem auch Friedland liegt. Im Interview blickt er dankbar zurück und zuversichtlich nach vorn.

» Hier können Sie das Interview/PDF herunterladen.
Abschiedsinterview-Gorka-02-2021.pdf
Adobe Acrobat Dokument 590.7 KB
Foto: Eckard Gorka | Quelle: Sprengel Hildesheim-Göttingen/Jens Schulze
Foto: Eckard Gorka | Quelle: Sprengel Hildesheim-Göttingen/Jens Schulze

» Gunnar Müller | Sprengel Hildesheim-Göttingen | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -> Abschiedsinterview mit Eckard Gorka


02.2021 | 40 cm Neuschnee, -16`C, 

das sind durchaus anspruchsvolle Arbeitsbedingungen. Aber die Sonne strahlt vom blauen Himmel, und in der Einkleidung im Haus 14 werden auch jetzt Menschen mit der nötigen Bekleidung versorgt (Handschuhe sind sehr gefragt …). In der über viele Jahre bewährten Kooperationspartnerschaft unterstützt die Friedlandhilfe e.V. dieses warme Willkommen.


01.2021 | Dankeschön aus der Quarantäne | Brief von Familie Link

Eure Geschenke haben unsere Quarantäne aufgeheitert.
Wir hatten eine tolle Zeit des Nutzens und Vergnügens.


Herzlichen Dank!

Familie Link


01.2021 | Unter einem guten Stern

 

Am Epiphaniastag, dem 6. Januar, grüßen von der Krippe in der Lagerkapelle mit der heiligen Familie und den Hirten nun auch die Weisen, die dem Stern nach Bethlehem folgten.
Auch wir hoffen auf den Stern Gottes, der uns den Weg in das neue Jahr zeigt, und wünschen allen einen guten Start.