Weihnachten 2018 mit Geflüchteten bei der Aktion "Keiner soll einsam sein!" des Göttinger Tageblattes in der Zentralmensa der Universität.
Bericht von Thomas Harms. Er hat für die hannoversche Landeskirche vom 10. bis 15. Oktober an einer internationalen Asylkonferenz in Griechenland teilgenommen.
Fazit: Kirche und Diakonie müssen angesichts der Erbärmlichkeit im Vollzug der Unterbringung und Behandlung von Flüchtlingen in Griechenland und Italien an der Spitze einer „Koalition der Willigen“ von Zivilgesellschaft und NGO`s stehen, die ein anderes als das jetzige EU-Modell einfordert: Ein humanes Modell!
Das Frauenzentrum hat mit sieben Frauen aus der Türkei, dem Irak und dem Iran einen Ausflug zum Heimkehrer-Mahnmal in Friedland unternommen. Der Ausflug begann mit einem schönen Spaziergang bei
strahlendem Sonnenschein. Die Frauen freuten sich über die hübschen Häuser und Gärten sowie die weite Aussicht in die Umgebung bis nach Göttingen.
Am Heimkehrer-Mahnmal angekommen war das Interesse an der historischen Bedeutung des Ortes groß. Es wurden viele Fragen gestellt und dabei gleich neue Vokabeln gelernt: Völker, verschleppt,
versöhnen, Frieden… Die Emotionen gingen von Neugier über in Betroffenheit, Trauer hin zu Hoffnung, Dankbarkeit und Freude. Es tat gut, beim anschließenden kleinen Picknick Zeit für Gespräche und
schließlich beim Volleyballspiel gemeinsam einfach nur Spaß zu haben!
Die Gruppe machte sich fröhlich in anregende Gespräche vertieft auf den Heimweg.
Was für ein schöner Ausflug!
Unser Sprachlabor wird stetig frequentiert. Junge Akademiker/innen aus vielen Ländern bereiten sich bei der Inneren Mission auf ihre Sprachtests vor. Bushra Karim und Pastor Harms beobachten die bildungshungrigen Neubürger/innen in den modern gestalteten Räumlichkeiten des multimedialen Sprachlabors!
Nach nunmehr zwei Jahren ist unser Kinderhaus innen und außen komplett durchsaniert worden. Mit Hilfe der Neuen Arbeit – Brockensammlung erstrahlt die in Jahre gekommene Immobilie in neuem Glanz. Unsere Kinder und unsere Mitarbeiterinnen Ilona Günther und Annabelle Schröder sind über die Maßen erfreut!
Unsere Verwaltungsangestellte Silke Schäfer blickt im September auf ihr 20-jähriges Dienstjubiläum zurück. Die Diakonie in Niedersachsen und die Innere Mission Friedland e.V. erfreuen sich an der
konstanten und inhaltsvollen Mitarbeit dieser hoch verantwortungsvollen Dienstnehmerin.
Pastor Thomas Harms spricht Silke Schäfer Dank und Anerkennung aus. Das silberne Kronenkreuz und diverse Geschenke werden in fröhlicher Runde überreicht.
Seit 2018 wird das Multimedia Sprachlabor in der Inneren Mission in Friedland als neues Werkzeug moderner Lernmethoden eingesetzt, das als Hilfe zur Selbsthilfe konzipiert wurde. Der Lernprozess
wird durch die neuen Methoden verbessert und effizienter.
Schon nach wenigen Tagen können die Flüchtlinge mit verschiedenen Muttersprachen durch das Multimedia Sprachlabor die Kompetenzen der deutschen Sprache kennen lernen und trainieren.
Das Sprachlabor besteht aus hochwertigen Laptops, welche mit einer speziellen Lernsoftware ausgestattet sind (Sprachkurs Deutsch 1 und 2, Grammatiktrainer Deutsch, Kommunikationstrainer und
Vokabeltrainer Deutsch).
Das Team der Inneren Mission Friedland e.V. beim Betriebsausflug in Braunschweig. Nach einer meditativen Bootsfahrt auf der Oker noch ein Spaziergang durch tolle Parklandschaften.
Er lässt sich von Pastor Harms die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Diakonie im Lager zeigen. Flucht und Vertreibung, Asyl- und Migration: All diese Themenfelder finden in der Arbeit der IM ihren Widerhall. Dr. Lehmann zeigt sich tief beeindruckt davon, dass auch und gerade Kirche und Diakonie in einer Aufnahmeeinrichtung Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern neu Zuversicht und Perspektive schenken.“
Sie ist Leiterin des Referat Integration und Migration bei der EKD. Ihr Besuch dient dem Kennlernen der Flüchtlingsarbeit vor Ort im GDL Friedland.
Von der diakonischen Arbeit der Inneren Mission im Grenzdurchgangslager Friedland e. V. zeigt sie sich tief beeindruckt. Direkt in unserem Sprachlabor beobachtet sie das friedliche Miteinander
der Nationen beim Erwerb der deutschen Sprache.
Die ehrenamtliche Mitarbeiterin Frau Dr. Sürmann berät seit längerem die Besucherinnen unseres Frauenzentrums. Sie vermittelt den Frauen wichtige Informationen, die sie an ihre Familien weiter
geben. Jede Frau erhält im Anschluss Zahnbürsten und Zahnpasta für die engsten Familienangehörigen.
Eine Zahnmedizinische Informationsveranstaltung, die immer wieder auf großen Widerhall trifft.
Die Kulturenmesse auf dem Wochenmarkt in Göttingen am 17.06.2018 fand wieder einmal bei strahlendem Sonnenschein statt. Die Innere Mission in Friedland war mit ihren Mitarbeitenden zahlreich vertreten. Das Interesse an der Arbeit der Inneren Mission war sehr groß. Viele Menschen, ob groß oder klein informierten sich an unserem Stand nach den einzelnen Abteilungen.
Auch Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler und der Geschäftsführer des Kirchenkreises Jörg Mannigel vertieften sich lange im Gespräch mit dem Geschäftsführer der Inneren Mission Pastor Thomas Harms.
Seit 2014 führen wir in unserer Einrichtung „Griffbereit“ und „Rucksack“ in Kooperation mit der Ev. Familien-Bildungsstätte Göttingen durch. Dazu findet auch ein regelmäßiger Austausch mit der Koordinatorin, Gabriele Mädler, statt.
Unsere Eltern-Kind-Kurse schaffen für die besuchenden Familien neue Räume zum einander begegnen und kulturelle Vielfalt erfahren. Es werden erste Deutschkenntnisse vermittelt und Information über die hiesige Gesellschaft (Bildungseinrichtung, Gesundheitsfürsorge) gegeben.
Symbolisch gesehen packen die Eltern bei den gemeinsamen Aktivitäten einen Rucksack voller Informationen und Anregungen. Und: Sie und Ihre Kinder haben miteinander Spaß! - Diese gemeinsamen Momente sind sehr wichtig für die Eltern-Kind-Bindung und schaffen schöne Erinnerungen an die Zeit in der EA Friedland.
Die Elternbegleiterinnen Ilona Günther und Silva Khachkhechyan bringen beim wöchentlichen Treffen der Eltern mit ihren Kleinkindern ein Thema aus dem Griffbereitmaterial in die Gruppe ein. Die Eltern bekommen hierbei Anregungen, wie sie ihre Kinder zu Hause spielerisch fördern können.
In unseren von Bushra Karim und Swetlana Aoul begleiteten Rucksackgruppen sind auch die Eltern und die Kinder (Alter dann von ca. 4-8 Jahren) anwesend. Hier werden die vorbereiteten Spiele und Materialien gemeinsam mit den Eltern und deren Kindern erprobt und gespielt.
Der neue Vorstandssprecher des Diakonischen Werkes in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke besucht die Innere Mission Friedland. Pastor Harms zeigt dem Oberlandeskirchenrat die unterschiedlichen Einrichtungen, die die Innere Mission betreut. Die Kinderbetreuung mit dem dazugehörigen Sprachlabor und das Frauenzentrum stoßen bei Herrn Lenke auf allergrößtes Interesse.
In der Woche vom 19.-23. März führte das Frauenzentrum im Grenzdurchgangslager Friedland einen Fahrrad-Anfängerkurs für geflüchtete Frauen durch. Die insgesamt 9 Teilnehmerinnen aus fünf verschiedenen Ländern (Sudan, Afghanistan, Iran, Syrien, Elfenbeinküste) wurden an den fünf Vormittagen von den Mitarbeiterinnen des Frauenzentrums sowie Guido Wende, Flüchtlingshelfer des Malteser Hilfsdienstes aus Göttingen, zum einen in den deutschen Verkehrsregeln geschult. Auch die besonderen Sicherheitsaspekte für Radfahrer – technisch einwandfreies Fahrrad, Helm und gut sichtbare Kleidung – und das Verhalten bei einem Unfall, mit Absetzen eines Notrufs und Leisten von Erster Hilfe, gehörten zum Theorieunterricht.
Zum anderen lernten die Frauen auf dem umgebenden Außengelände erst mit entsprechender Hilfestellung das eigenständige Fahrradfahren und übten dann die Vorfahrtsregeln an Kreuzungen
mit verschiedenen Straßenschildern, das korrekte und sichere Abbiegen mit Armzeichen und Schulterblick, sowie das Benutzen der Gangschaltung, plötzliches Bremsen und weitere praktische Fertigkeiten. Für viele von ihnen war es tatsächlich das erste Mal auf einem Fahrrad oder überhaupt im Straßenverkehr, da es ihnen in ihren Heimatländern zum Teil entweder kulturell oder sogar gesetzlich verboten war. Den Abschluss des Kurses bildete eine gemeinsame kleine Rundfahrt durch Friedland – ganz vorschriftsmäßig auf der Straße und mit Beachtung aller Regeln und geübten Fertigkeiten.
Franka Wirth, Pädagogische Leiterin des Frauenzentrums und Organisatorin des Kurses, freute sich sehr: „Der Fahrradkurs war ein großer Erfolg! Die Frauen haben nicht nur viel über den Straßenverkehr in Deutschland gelernt, sie hatten auch richtig Spaß beim Üben des Radfahrens. Ich bewundere sie für ihren Mut, teilweise ohne jede Vorkenntnisse etwas ganz Neues auszuprobieren. Sie wollen auf jeden Fall an ihren neuen Wohnorten weiter üben und somit ihre Mobilität erhöhen. Ihr neues Wissen und Können teilen sie stolz mit ihrer Familie. Auf jeden Fall möchten wir im Herbst wieder einen Fahrradkurs durchführen!“ Und sie ergänzt: „Damit die Frauen im Anschluss an den Kurs die Möglichkeit haben, auch tatsächlich Rad zu fahren, hat das Frauenzentrum einen kleinen Fahrradverleih eingerichtet. Hierfür werden noch ein paar Spenden benötigt: Helme, Werkzeug sowie Fahrradschlösser mit Schlüssel. Ganz großartig wäre es, wenn sich jemand findet, der ehrenamtlich sozusagen „den Laden in Schuss hält“. Wenn Sie gerne Räder reparieren, offen sind für Menschen anderer Kulturen und vielleicht sogar bereit sind, an einem oder zwei Nachmittagen einen Verleih zu betreuen, dann melden Sie sich bitte per Mail oder telefonisch bei mir. Jeder große oder kleine Beitrag ist eine Hilfe, vielen Dank!“.
Kontaktdaten: Frauenzentrum Grenzdurchgangslager Friedland, Heimkehrerstraße 18 (Haus 37), Telefon 05504-98163, Email f.wirth@im-friedland.de
Der norddeutsche Bischof zeigte sich hocherfreut über die kirchlich-diakonische Arbeit im Grenzdurchgangslager Friedland. Dr. Manzke besuchte die unterschiedlichen Einrichtungen der Inneren Mission. Hierbei erwähnte er den hohen Stellenwert einer Kirche Vorort im Lager und betonte die Einzigartigkeit einer diakonischen Arbeit in einer deutschen Landesaufnahmebehörde.
In unserer Arbeit haben wir tagtäglich mit Menschen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern zu tun, die legal nach Deutschland einreisen dürfen oder illegal aus ihren Ländern flüchten. Daher bewegte uns die Frage: Was würden Sie mitnehmen, wenn Sie Deutschland für immer verlassen müssten?
Bei unseren letzten Öffentlichkeitsveranstaltungen stellten wir einen Koffer mit dieser Frage auf. Wir wollten erfahren, welche Gedanken und Antworten die vorbeiströmenden Besucher zu dieser Frage haben könnten. Spannende Gespräche entstanden und wir wurden z.B. gefragt, ob nur eine Sache mitgenommen werden dürfte, ob die Familie mitkommen könnte, oder ob immaterielle Dinge auch mitgenommen werden dürften.
Wir wissen nicht, welche Fragen sich die Menschen tatsächlich stellen, die wirklich die Entscheidung zur Flucht treffen müssen. Doch wir stellten fest, es ist eine bewegende Frage, die die Gedanken aufwühlt….
Hier haben wir einen Ausschnitt der unterschiedlichsten Antworten zusammengestellt:
14. Teddybär
15. Kamera
16. Bettwäsche
17. Wichtige und persönliche Adressen
18. Nähmaschine
19. Essen
20. Geld und Demokratie
Von den Menschen, die in Friedland ankommen, haben viele einen Koffer dabei, mit dem sie ihren Neuanfang in Deutschland starten. Sie hatten die Möglichkeit, sich zu überlegen, was wichtig für sie ist. Andere haben nur eine kleine Tasche bei sich. Sie sind ohne große Vorbereitung geflohen. Bestimmt hätten sie gerne das eine oder andere mitgenommen, hatten aber nicht die Möglichkeit, es einzupacken. Oftmals ist das wichtigste Utensil das Handy, mit dem sie den Kontakt zu ihrer Familie halten können, von der sie nun getrennt leben und nicht wissen, wann sie sie wiedersehen werden. Viele Geflüchtete fotografieren mit ihren Handys ihre persönlichen Dokumente ab, folglich fungiert das Handy als ein wichtiger „Dokumenten-Koffer“.
Ausreise, Vertreibung, Flucht… ein vielschichtiges Thema mit den unterschiedlichsten Aspekten und Blickwinkeln, so individuell wie jeder Mensch selbst und auch die Antworten auf die Frage.
Unter der Federführung von Frau Herting sammelten gleich vier Kirchengemeinden aus der Nähe von Friedland wunderschön verpackte Geschenke für unsere Kinder ein. Derzeit betreuen wir aus sehr viel unterschiedlichen Ländern kleinere und größere Kinder. Ihnen allen ist gemein, dass sie sich nicht nur an Weihnachten über unverhoffte Geschenke freuen können. Unser Dank geht an die Rosdorfer Kirchengemeinden und den Einsatz von Frau Herting!