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11.2023 | Nie wieder! – Zum 9. November
Am 9. November 1938 wurde Judenhass in Nazi-Deutschland zur offiziellen Staatsräson. Synagogen brannten, jüdische Geschäfte wurden geplündert, Jüdinnen und Juden wurden bespuckt, misshandelt,
ermordet. Dieser furchtbare Weg mündete in der systematischen, industriellen Vernichtung von 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens, der Shoah.
Nie wieder! haben viele in Deutschland seither gesagt. Nie wieder darf Antisemitismus hier Raum gewinnen. Nie wieder sollen Jüdinnen und Juden sich hier bedroht und ausgegrenzt
fühlen.
Und heute? Am 9. November 2023 schicken jüdische Eltern ihr Kind nicht zur Kita, gehen jüdische Schulkinder mit Bauchweh zum Unterricht, überlegen jüdische Familien, ganz fortzuziehen.
Doch wohin? Was heißt das „Nie wieder!“ der vergangenen Jahre im Angesicht des grausamen Terroranschlags der Hamas, im Angesicht all des Leids, das in Israel und Palästina so vielen Menschen - wie immer zumeist zivilen Opfern – widerfährt?
Um es klar zu formulieren:
Darf man vor dem Hintergrund der historischen Verantwortung hier in Deutschland Israels Politik überhaupt kritisieren? Ich meine, ja.
Darf man hier in Deutschland in diesen Wochen auch das Leid der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen benennen? Ich meine, ja.
Darf man hier in Deutschland die Gewalt radikaler jüdischer Siedler gegen Bewohner der Westbank anprangern? Ich meine, dass muss man sogar, um der unbedingten Menschenwürde willen, die allen
gilt.
Um all das und um das Wo und Wann und Wie dürfen wir auch streiten. Die Grenze ist da, wo das Existenzrecht Israels bestritten oder infrage gestellt wird. Die Grenze ist da, wo Menschen jüdischen
Glaubens in Deutschland wieder ihre Identität verbergen aus Sorge und Angst.
Hier gilt: Nie wieder! Und dafür müssen wir gemeinsam aufstehen und einstehen.
Nie wieder! Ein Versprechen. Und eine Verpflichtung.
Und eine Position mit biblischem Fundament: Paulus erzählt davon im Römerbrief. Er wählt das Bild eines Olivenbaums und er erinnert die Christen, an die er sich wendet, an die Grundlage ihres Daseins:
„Wenn die Wurzel heilig ist, dann sind es auch die Zweige. Einige Zweige sind aus dem edlen Olivenbaum herausgebrochen worden. Dann hat man dich als Zweig vom wilden Olivenbaum in den edlen eingepfropft. Jetzt wirst du vom Saft aus seiner Wurzel miternährt. Aber meine nicht, dass du den anderen Zweigen überlegen bist. Wenn du es trotzdem tust, dann denke daran: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich."
(BasisBibel, Römerbrief, Kapitel 11, 16b-18)
11.2023 | Hund? Katze? Maus? …
... oder doch ein phantastisches Wesen aus einer anderen Welt?
Erstaunlich jedenfalls, was die Kinder in der Vorschule an diesem Herbsttag gezaubert haben. Gefallene Blätter gelten ja eher als Zeichen der Vergänglichkeit. Doch jetzt bekamen sie neues Leben
eingehaucht.
Nach dem Sammeln Pressen und Trocknen wurden die Blätter aufgeklebt und hübsch verziert. Und was ein paar offene Augen bewirken, kann man auf den Fotos sehen und bestaunen.
Die Kinder jedenfalls waren stolz auf ihre herbstlichen Impressionen. Und die Eltern beim Abholen natürlich auch.
10.2023 | Bibelfliesen: Flucht und Vertreibung
Bibelfliesen sind eine Tradition der Nordseeküste; vor allem in den Niederlanden wurden im 18. und 19. Jahrhundert die Küchenfliesen an der Wand mit biblischen Motiven bemalt, und hier oft mit Bildern von Flucht und Vertreibung. Ebensolche Motive hat die Projektgruppe „Kulturgut Bibelfliesen“ und die Dokumentationsstätte „Gnadenkirche Tidofeld“ nun gesammelt, auf große Plakate gezogen, mit begleitenden Texten versehen und so eine Wanderausstellung gestaltet.
Und diese Bibelfliesenausstellung hat jetzt das Museum Friedland in die katholische St. Norbert-Kirche in Friedland gebracht. In den nächsten Wochen ist sie hier allen Besucherinnen und Besuchern
frei zugänglich.
Anschaulich zeigt sich: Flucht, Vertreibung, auch Errettung und Neuanfang, das ist ein Alltagsthema in Friedland, zugleich ein Menschheitsthema, seit und solange es Menschen
gibt.
10.2023 | Zeichen bunter Hoffnung II
Stammleserinnen und -leser erinnern sich:
Diese Überschrift gab es doch schon mal.
Genau, im März säten die Kinder in der Vorschule Zeichen bunter Hoffnung. Die Samen stammten aus der Einschulungsaktion des Landesbischofs.
Und nach dem Säen war wirklich eine Menge Geduld gefragt, nur wenige Blüten gab es über den Sommer. Aber jetzt, ausgerechnet im Herbst, wo Vieles in der Natur sich schon Richtung Winter zurückzieht, blüht es am Eingang unserer Vorschule noch einmal richtig auf.
Wir genießen mit den Kindern die Blütenpracht und summen das schöne Erntedanklied: „Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn; drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt, und hofft auf ihn.“ (Ev. Gesangbuch, 508)
10.2023 | Vorschulkinder in Aktion
Sie heißen Naya, Marwa, Safa, Sham, Abdullah Talal und Asraa. Die bedrückenden Erfahrungen ihrer Flucht und des mühsamen Weges hierher sieht man ihnen meistens gar nicht an.
Das Lager Friedland und die Zeit hier sind wie eine Atempause, in der sie unbeschwert Kinder sein können.
Und in der Vorschule wollen sie gern basteln: Papierrollen mit Krepp bekleben, sorgfältig die gezackten Flügel aufmalen, ausschneiden und mit bunten Steinen bekleben, nun noch Augen und Zähne
aufkleben – fertig sind die kleinen Fledermaus-Vampire.Stolz präsentieren die Kinder ihre Werke dieses Vormittags.
Und ganz selbstverständlich haben sie dabei die ersten kleinen Schritte zum Ankommen gemacht.
08.2023 | Besuch aus Hannover: Die
Innenministerin
Streng genommen ist sie tatsächlich die Chefin im Grenzdurchgangslager: Daniela Behrens, Innenministerin des Landes Niedersachsen, machte ihren Antrittsbesuch in Friedland. Im Fokus standen dabei natürlich zunächst die Beschäftigten des Landes, doch auch mit den Vertretern der Bundeseinrichtungen und der Wohlfahrtsverbände suchte sie das Gespräch.
Und neben den neuesten Bauten, den fast fertiggestellten Unterkünften im Ostlager, besuchte sie auch das älteste Gebäude, unsere Lagerkapelle. Interessiert zeigte sich die Ministerin dabei nicht nur an den Spuren der Geschichte, sondern auch an den aktuellen Angeboten und Arbeitsfeldern der Inneren Mission.
08.2023 | Kraft und Fingerspitzengefühl
Ziemlich genau vor einem Jahr schwebte ein ähnliches Ungetüm über dem Grenzdurchgangslager, damals war es ein Container der provisorischen Lagerküche, über die seither die Verpflegung organisiert wird.
Das, was da jetzt über das Dach hereinschwebt, zeugt vom Fortgang der Bauarbeiten, es ist nämlich die Lüftungsanlage der neuen Küche. Geliefert wird sie am Stück und dann über das geöffnete Dach an ihrem Platz eingesetzt. Viel Kraft erfordert das bei den eingesetzten Maschinen und viel Fingerspitzengefühl bei denen, die sie bedienen.
08.2023 | Frühstück im Kinderhaus
Wenn Geflüchtete im Rahmen des Humanitären Aufnahmeprogramms (HAP) nach Deutschland kommen, ist für die meisten von Ihnen unser Grenzdurchganglager die erste Station. Hier verbringen sie knapp zwei Wochen, erledigen die Formalitäten der Aufnahme und bekommen eine erste Orientierung in Gestalt der Wegweiserkurse über Themen wie Recht, Bildung, Gesundheit etc.
Die Kleinen können ebenso ihre ersten Schritte in der neuen Umgebung machen, spielen in sicherer Umgebung, Deutsch lernen, das Kinderhaus und die Vorschule mit den Betreuerinnen gemeinsam entdecken.
Auch der letzten Gruppe hat unser Angebot gut gefallen, weil es Sicherheit gibt und erste Orientierung ermöglicht. Und zum Abschluss vor dem Transfer in die Kommunen gab es noch ein gemeinsames Frühstück, bei dem es sich alle schmecken ließen.
Gutes Ankommen und Gottes Segen für die nächsten Schritte!
08.2023 | Das Mahnmal
Als Mahnmal für den Frieden steht es schon seit 1967 über dem Ort Friedland, jetzt zeigt es auch neue Perspektiven in Gestalt großer bunter Banner, die schon von weit her zu sehen sind. Im Frauenzentrum haben Geflüchtete in Graffiti-Workshops mit dem Museum Friedland die großen Banner gestaltet. Ergänzt werden sie durch weitere Banner von Schülerinnen und Schülern aus der Region. Gemeinsam zeigen sie aktuelle Blicke auf das Mahnmal und auf das große Thema „Frieden“, das ja an Aktualität nichts verloren hat.
Am Samstag, 12. August, um 15.00 Uhr werden die Kunstwerke bei einem bunten Nachmittag vorgestellt und gefeiert. Je nach Witterung sollen sie dann bis zum Herbst ein nicht zu übersehendes Zeichen für Toleranz, Vielfalt, Freiheit und Frieden setzen.
07.2023 | Köstlichkeiten unterm Blumenhimmel
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag – nachträglich!“, so begrüßte Pastor Torsten-Wilhelm Wiegmann die Mitarbeitenden der Inneren Mission, und das war wörtlich zu verstehen. Denn anstelle der 23 kleinen Geburtstagstreffen feiern die Kolleginnen und Kollegen einfach ein großes. Und dann natürlich im Sommer unter freiem Himmel.
Besonders in diesem Jahr: der (Papier-)Pfingstrosengeschmückte Baum, in dessen Schatten die Festtafel stand. Und so besonders wie in jedem Jahr: Die Vielfalt der köstlichen Gerichte, die für die Vielfalt der Kulturen steht, in denen die Mitarbeitenden ihre Wurzeln haben. Daraus entsteht jedes Jahr aufs Neue ein „Weltbuffet“, das zuerst die Augen und dann die Geschmackssinne verzaubert. Wir haben es uns lecker schmecken lassen.
07.2023 | Jugendgottesdienst in Northeim
Das Vorbereitungsteam des Northeimer Jugendgottesdienstes hat sich für den letzten Gottesdienst vor der Sommerpause dem Dreiklang „Heimat – Flucht – Ankommen“ gestellt; kein
einfaches Thema und ein höchst aktuelles dazu.Der Bogen spannte sich entsprechend weit, von der biblischen Flucht der Israeliten aus ägyptischer Sklaverei über die erinnerte Vertreibung aus der
schlesischen Heimat nach dem 2. Weltkrieg bis in die Gegenwart.
Hier berichtete Lubna Barakat, die neben ihrem Studium bei der Inneren Mission in der Einkleidung mitarbeitet. Sehr persönlich erzählte sie ihre eigene Geschichte, vom Aufwachsen in Damaskus und vom Krieg in Syrien, vom Verlust der alten Heimat, vom Ankommen und den sprachlichen Barrieren, und vom allmählichen Finden der neuen Heimat hier in Südniedersachsen.
Pastor Torsten-Wilhelm Wiegmann berichtete den rund 60 jungen Leuten in der Northeimer Corvinuskirche von der Arbeit der Inneren Mission im Grenzdurchgangslager und zeigte so, was Kirche in Friedland ausmacht: praktische Hilfe für das Ankommen und die ersten eigenen Schritte in Deutschland.
06.2023 | Sommerfest im „FriedlandGarten“
Natürlich ist der „FriedlandGarten“ in dieser Jahreszeit ein besonders attraktiver Treffpunkt, und so kamen zum Sommerfest Bewohnerinnen und Bewohner des Grenzdurchgangslagers, aber auch
Gäste aus der Gemeinde Friedland und aus der Region.
Das Team des Frauenzentrums bestritt an diesem Tag mit Kolleginnen und Klientinnen das Kuchenbuffet und freute sich, dass am Ende fast alles aufgegessen war. Auch bei der Gestaltung eines großen bunten Schmetterlings, der als Fotomotiv und -hintergrund eingesetzt wird, halfen viele fleißige Hände mit.
Selbst gepresster Apfelsaft, natürlich von Früchten aus dem Garten vor Ort, Flammkuchen aus dem Lehmofen und ein vielfältiges Mal- und Spielangebot sorgten für ein fröhliches Miteinander und einen gelungenen Nachmittag.
06.2023 | Kompetenzteam Dresden Nord zu Besuch
Der Kirchenbezirk Dresden Nord in der Ev.-luth. Kirche Sachsens liegt ein ganzes Stück von Südniedersachsen entfernt, auch die Sozialstrukturen und kirchlichen Traditionen sind ganz
unterschiedlich, doch die Herausforderungen sind überall ähnlich.
Das erfuhr Superintendent Albrecht Nollau aus Dresden (Foto: 2. v. l.), der zu seinem Besuch gleich ein ganzes Kompetenzteam mitbrachte: Mitarbeitende aus Leitung, Verwaltung, Pfarrgemeinde, Jugendarbeit, Kirchenmusik und Sozialarbeit erkundeten unter der Leitung von Superintendent Frank Uhlhorn (zugleich Vorstandsvorsitzender der Inneren Mission, Foto: 4. v. l.) den Kirchenkreis Göttingen-Münden.
Die Station im Grenzdurchgangslager Friedland bei der Inneren Mission war dabei eine besondere, denn wie selten sonst fallen hier große Momente der Vergangenheit, diakonisch-kirchlicher Alltag der Gegenwart und die Ahnung herausfordernder Zukunftsperspektiven ineinander. Die Gäste aus Dresden feierten eine Andacht in der Lagerkapelle, sie besuchten Einkleidung, Frauenzentrum und Vorschule und informierten sich über die verschiedenen Beratungsangebote. Und sie dankten im Gästebuch der Lagerkapelle „für alle Einblicke in diese wichtige Arbeit an einem historisch bedeutsamen Ort.“
06.2023 | Empowerment
Der Begriff lässt sich schwer ins Deutsche übertragen: Empowerment – Ermächtigung, das meint die Stärkung der eigenen Kräfte eines Menschen, der also „selbstwirksam“ wird, sein Leben
wieder in die eigenen Hände nimmt.
Und gerade das ist oft schwer für die Menschen, die nach vielen Stationen der Flucht und des fremdbestimmten Weges hier in Friedland ankommen.
Ganz praktisch und lebensnah geschah Empowerment jetzt bei uns im Frauenzentrum, so berichtete es Franka Wirth, die pädagogische Leiterin des Zentrums: Eine der Besucherinnen erzählte von ihrer Vergangenheit als Friseurin, das weckte bei einigen den Wunsch nach einer Auffrischung der Frisur. Kamm und Schere waren schnell bei der Hand, so wurde es ein Vormittag, der alle bereicherte, die „Kundinnen“ durch die schöne neue Frisur und die Friseurin, die ihre erlernten Fertigkeiten wieder einmal anwenden konnte.
06.2023 | Let´s Swing an der „kleinen Pause“
Flüchtlingstag ist in Friedland ja eigentlich an jedem Tag. Der „World Refugee Day“ am 20. Juni bekam im Grenzdurchgangslager trotzdem einen besonderen musikalischen Akzent.
Rainer Laskawi (Gitarre) und Klaus Achim Sürmann (Klarinette) besuchten uns bei der Inneren Mission und brachten den Swing in das Lager.
Beide gehören zu den „Swinging Amateurs“, einer achtköpfigen Formation, die im Kirchenkreis Göttingen entstand. Doch an diesem Mittag genügten zwei leidenschaftlich entspannte Musiker, um Bewohnerschaft und Mitarbeitende des Lagers in einen anderen Rhythmus zu versetzen. „Irgendwie leicht und beschwingt“, so beschrieb eine Mitarbeiterin das Beisammensein an der „kleinen Pause“.
Und wieder einmal zeigte sich: Musik verbindet Menschen, auch über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg. Für alle, Beschäftigte und Gäste, Bewohnerinnen und Bewohner, und auch für die beiden Musiker war es eine gelungene Unterbrechung des Alltags; wir freuen uns schon sehr auf eine Fortsetzung in der einen oder anderen Form.
06.2023 | „Familienbesuch“ – Diakonie Göttingen
Nur acht Minuten braucht der Zug von Friedland nach Göttingen, trotzdem weiß man in der Nachbarschaft oft noch zu wenig voneinander. Das wollten wir ändern, und so war das Team der Inneren
Mission zum Familienbesuch beim Diakonieverband Göttingen. Geschäftsführer Jörg Mannigel (auf dem Foto links) begrüßte uns und spannte den großen Bogen, mit Leidenschaft stellte er die vielen
Facetten und Arbeitsbereiche der Diakonie vor, die im neuen „Forum Kirche und Diakonie“ versammelt sind.
Ebenso engagiert und detailliert erläuterte dann Dana Gaef, Ko-Leiter des Migrationszentrums (auf dem Foto rechts), die verschiedenen Angebote für Zugewanderte. Dabei verwies er immer wieder auch auf die Personen, die hinter dem jeweiligen Angebot stehen.
Und beim anschließenden Rundgang durch das Haus gab es dann nicht nur einen lebendigen Eindruck stimmiger moderner Architektur. Manche „Telefonstimme“ bekam jetzt ein Profil aus Fleisch und Blut, hinter manchem Türschild tauchte ein bekanntes Gesicht auf.
So wurde es tatsächlich ein Familienbesuch, bei dem alte Bekanntschaften gepflegt und neue Bande geknüpft wurden. Das Team der Inneren Mission dankt sehr herzlich für den Eindruck aus der diakonischen Nachbarschaft. Und natürlich freuen wir uns auf einen baldigen Gegenbesuch, dann als „Familientreffen in Friedland“.
05.2023 | Die Präsidentin an der „kleinen Pause“
Hanna Naber, die Präsidentin des niedersächsischen Landtags, besuchte am 23. Mai das Museum Friedland. Dort wird sie im Kuratorium die Geschicke der Einrichtung begleiten. Und im Anschluss an den
Museumsbesuch ließ sie es sich (trotz lädiertem Knöchel) nicht nehmen, noch einen Spaziergang durch das Grenzdurchgangslager zu machen. Wichtigste Station dort: die Kaffeebar „kleine Pause“ an
der alten Nissenhütte.
Naber ließ sich vor Ort erklären, wie in Friedland viele kleine und große Räder ineinandergreifen und so gemeinsam sicherstellen, dass das Ganze funktioniert: die Landesaufnahmebehörde, die politische Gemeinde, die Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas, das Museum und das zuständige Ministerium in Hannover, aber auch die Landespolitiker aus der Region, sie alle konnten aus ihrer je eigenen Perspektive zusammentragen, was Friedland und sein Grenzdurchgangslager zu einem ganz besonderen Ort macht. Aus diesem guten und erprobten Miteinander erwächst die Atmosphäre, die das „Tor zur Freiheit“ auszeichnet.
Gruppenbild mit Präsidentin (v.l.n.r.): K. Engemann, T.-W. Wiegmann, H. Naber, K. Siems, A. Haut, P. Schneider, A. Friedrichs, C. Frölich, K. Hausmann
05.2023 | Bitte recht
freundlich!
Unsere Friedlandglocke unter dem Weltkugelkreuz gehört auch sonst zu den meistfotografierten Motiven im Grenzdurchgangslager. Jetzt aber rückte sie einmal in den Hintergrund. Vorne leuchtete
signalrot das Einsatzfahrzeug der Feuerwache, davor und darauf die Kollegin und die Kollegen der Nachmittagsschicht. Zweiundzwanzig Männer und zwei Frauen besetzen in vier Schichten die
Feuerwache, übernehmen Versorgungsfahrten und Streifengänge, sorgen für die Sicherheit und den vorbeugenden Brandschutz und sind auch sonst bei allen Fragen und Problemen ansprechbar.
Der Schnappschuss mit Fotograf an der Glocke entstand, weil im Göttinger Tageblatt regelmäßig die Feuerwehren der verschiedenen Orte und Stadtteile vorgestellt werden.
Und zugleich ist das eine gute Gelegenheit, einfach einmal Danke zu sagen für das gute Miteinander aller Menschen die in Friedland arbeiten und für die Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch füreinander da sind: DANKE!
04.2023 | Endlich: Die „kleine Pause“ ist zurück!
Viele der Beschäftigten im Grenzdurchgangslager hatten schon ungeduldig gefragt: „Wann ist es denn wieder soweit?“ Und endlich, direkt nach den Ostertagen, tat sich etwas. Die Tür der
Nissenhütte stand offen, die Rampe davor war ausgeklappt, von drinnen hörte man klappernde Tassen und Gläser, das konnte nur eins bedeuten: Die „kleine Pause“ ist wieder geöffnet!
Und direkt nach dem Einrichten der mobilen Kaffeebar konnte Kaid Schullan auch schon die ersten Gäste begrüßen; Capuccino, Espresso und zwei Kakao waren die ersten Getränke der Saison.
Von Montag bis Freitag ist die „kleine Pause“ jetzt immer zwischen 12.00 und 15.00 Uhr geöffnet, nur am Donnerstag starten wir etwas später, denn da gibt es in der Lagerkapelle um 12.00 Uhr „10 Minuten Frischluft für die Seele.
Das Pflanzen und Gießen hat großen Spaß gemacht.
03.2023 | Wir säen Zeichen bunter Hoffnung
In den letzten Jahren hat der Landesbischof unserer Hannoverschen Landeskirche, Ralf Meister, die Erstklässler zur Einschulung mit einem kleinen Geschenk bedacht. Mal
war das ein Blatt mit Blumensamen, um Zeichen bunter Hoffnung zu säen, mal ein Flugdrachen, um den Wind in den Händen zu halten, mal ein Kaleidoskop, um die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Natürlich blieben von diesen Aktionen immer einige Restexemplare übrig. Und hier kommen wir ins Spiel. Pastor Wiegmann hat zehn Kartons mit den Präsenten der letzten Jahre in Hannover beim Haus kirchlicher Dienste abgeholt und nach Friedland gebracht. Und Frau Herba, Frau Karim und Frau Schröder haben in der Vorschule gleich mal eine Pflanzaktion mit den Kindern gestartet. Die Bilder zeigen es: Das Pflanzen und Gießen hat großen Spaß gemacht. Jetzt braucht es nur noch Geduld, bis wir das blütenprächtige Ergebnis bewundern können.
Die Innere Mission dankt allen Menschen, die mitgedacht und mitgemacht haben, sodass wir für die Einschulungspräsente eine gute Verwendung finden konnten.
03.2023 | Frühlingserwachen
So richtig hat der Frühling sich noch nicht durchgesetzt in diesen Märztagen, immer wieder mischen sich sogar Schneeflocken unter die Regentropfen. Doch in unserer Vorschule blicken die Kinder
zuversichtlich nach vorn und basteln schon eifrig bunte Blumen.
Und wer bei einem Spaziergang über das Lagergelände ganz genau hinschaut, entdeckt sie auch draußen: Forsythien und Narzissen, Boten des Frühjahrs, die aus dem Graubraun des Winters hervorleuchten. Der Apostel Paulus schreibt passend dazu: Gott, der da sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben (2. Korintherbrief, Kapitel 4, Vers 6).
02.2023 | Tafelmusik für Leib und Seele
Premiere im Speisesaal des Grenzdurchgangslagers: Die ersten Bewohner staunten nicht schlecht, als sie den Speiseaal betraten. Es empfing sie nicht nur der Duft des Mittagessens, sondern auch ein
ganz besonderer Klang. Igor und Elias Tulchynsky, Vater und Sohn übrigens, spielten auf ihren Barockgeigen klassische Musik aus dieser Zeit und untermalten so die
Mahlzeit.
Gefördert durch den Lionsclub Göttingen-Hainberg hatte die Innere Mission die beiden Künstler für dieses besondere Konzert gewonnen. Und die Bewohnerinnen und Bewohner nahmen die Überraschung positiv auf, ließen es sich schmecken, freuten sich an der Musik und klatschten zum Dank an die Musiker. 700 Konzertbesucher waren so zu verzeichnen, dazu der eine oder andere Zaungast aus der Reihe der Beschäftigten und natürlich das Küchenteam. Von dort kam das schönste Lob für die Musik: „Da fühlt man sich wie Sissi im Schloss.“
Bild links: Klaus Siems (li.), Standortleiter im GDL Friedland und Torsten-Wilhelm Wiegmann (re.), Lagerpastor der Inneren Mission, freuen sich mit den Musikern, dass die mittägliche Tafelmusik bei allen gut ankam.
Bild: Elias (li.) und Igor (re.) Tulchynsky spielen Barockmusik bei der Essensausgabe im Speisesaal.
01.2023 | Freude schenken
Die Kinder in der Kirchengemeinde Settmarshausen und Klein Wiershausen haben ihre Weihnachtsgeschenke natürlich schon am Heiligabend unter dem eigenen Christbaum ausgepackt. Doch zugleich wird
dort Weihnachten weitergedacht. So kam Kirchenvorsteherin Johanna Herting jetzt mit einem ganzen Auto voller weihnachtlich verpackter Pakete zu uns ins Grenzdurchgangslager Friedland. Am Fenster
der Vorschule hat Pastor Wiegmann die Gaben in Empfang genommen. Und die ersten fünf Geschenke konnte er gleich weiterreichen: Lana, Damian, Kirill, Fabiha und Leon haben mit leuchtenden
Augen ausgepackt und losgespielt.
Auch die vielen weiteren Geschenke werden wir in den nächsten Wochen bei uns in der Kinderbetreuung der Inneren Mission an die Kinder ausgeben, die gerade bei uns zu Gast sind. Ein
großes Dankeschön an alle Menschen in Settmarshausen und Klein Wiershausen, die dort gesammelt, gespendet und verpackt haben, damit wir hier weihnachtliche Freude weiterschenken
können.